File:Bennewitz Fortsetzung der Chronik zusammengefasst 0014.jpg

Deutsch: Bennewitz - Chronik einer Kürschnerfamilie Abschrift der Seite siehe unten)

Dieser Teil ist überschrieben mit
Fortsetzung der Chronik der Familie Bennewitz in Wurzen

Hier in diesem Kasten muß sich die alte Chronik der Familie Bennewitz befinden, welche in der Zeit von 1692 bis 1835/39 geschrieben worden ist und Auskunft über die Familie während dieser Zeit gibt. Um die Chronik der Familie Bennewitz, deren alte Aufzeichnungen vom Jahre 1692 bis 1835/39 sich in dem Buche befinden, welches sich in dem vorhergehenden Kasten befindet, fortführen zu können, ließ ich dieses Buch anfertigen, weil das alte Buch keine alten Blätter mehr hatte.

Wurzen, im August 1909 Ernst Oskar Bennewitz

Neun Generationen Kürschnermeister Bennewitz in Wurzen (seit 1652), bis zur Flucht 1952 immer an gleicher Stelle, Albert-Kuntz-Straße 1, Ecke Schuhgasse.

Anschließend in Frankfurt/Main.

Die zehnte Generation Otto Bennewitz jetzt (2010) in Garmisch-Partenkirchen, das Haus ist wieder in Familienbesitz.

Nachfolgend die nochmalige, mit einem Texterkennungsprogramm gelesene, unkorrigierte Abschrift der abgebildeten Seite:

Blatt 15 der Abschrift

vorzüglich sehen und wurden nicht gedrängt. Meine Frau kam abends gegen 12 Uhr zurück und wünschte, das ich mir diese Sache ansehe. Am Sonntag, dem 19. October, war ich also auch in Leipzig und habe mir Decoration und alles angesehen. Auch waren abends alles nochmals illuminirt. Herrlich. Großartig. Wir sind ebenfalls mit meinem Schwager die ganze Feststraße gefahren. Großmutter und Rudi fuhren auch mit mir nochmals mit.. Rudi haft sich dabei vorzüglich gefreut. Ich fuhr abends gegen 11 Uhr nach Hauße, Großmutter

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und Rudi kamen einige Tage später zurück.

In der Nacht v. 19. zum 20. October sind in Leipzig aus einem Transportwagen 8 Löwen ausgebrochen und haben unter dem Puplikum in der Blücher- Berlinerstraße, in deren Nähe der Ausbruch stattgefunden hat, große Bestürzung verursacht. Eine Anzahl Löwen, ca. 5 Stück, sind nach aufregender Jagd seitens der Schutzleute erschossen worden. Menschen sind bei dieser so seltenen Löwenjagd nicht verunglückt.

Bis Ende dieses Jahres ist weiter nichts besonderes aus der Familie und aus Wurzen zu schreiben. Weihnachten d. J. war nur Hanni aus Berlin zu Besuch gekommen, da Mariechen ja in Paris ist. Das Wintergeschäft,

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spec. also Pelzwaren betr., entwikelte sich dieses Jahr, infolge des lauen Winter vor Weihnachten, erst ziemlich spät, wurde aber bis Weihnachten gut, und war das Gesamtergebniß so, daß das Jahr 1913 noch etwas besser war als 1912. Wir hatten spec. im December d. J. sehr viel Arbeit und konnten demnach sehr zufrieden sein. Es blieb Arbeit für nach den Feiertagen übrig. Kurz vor, ev. während der Feiertage, trat Schneefall und Kälte ein. Wir konnten alle bei bester Gesundheit und froher Stimmung das Jahr 1913 beschließen. Schluß 1913

1914

Die Kälte wurde in den ersten Tagen des Januar immer größer, hielt ziemlich bis Ende Januar an und war der Anfang für daß Geschäft

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sehr gut. Es lag allerdings nicht viel Schnee und der Schlitten ist nur einige.Tage gegangen. Wir hatten aber von nach Weihnachten bis Ende Januar so viel Arbeit wie noch in keinem Jahr. Ebenso war die Einnahme im Januar so, daß es der beste Januar war, seit ich das Geschäft habe. Hoffentlich bleibt diese Stimmung für das ganze Jahr 1914. Hoffen wir also das Beste für das neue Jahr 1914. Wir sind gegenwärtig alle gesund. In den letzten Tagen d. Januar mußte für eine neue Steuer, die Wehrsteuer, die Einschätzung erfolgen. Das Geld langt überall nicht mehr infolge der Ansprüche, selbst bei Staat und Stadt nicht. Hoffentlich haben wir immer

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vollständig genügend. Hoffen wir es. Am 18. Februar, meinen Geburtstag, trafen die Gratulation von Hanni aus Berlin und Mariechen aus Paris recht recht pünktlich früh mit der ersten Post ein. Mariechens Aufenthalt in Paris geht seinem Ende entgegen. Der Studienkursus dauerte 6 Monate. Ende März war der Examen in Paris. Mariechen erhielt dabei Censur sehr gut.