File:Bennewitz Fortsetzung der Chronik zusammengefasst 0013.jpg

Deutsch: Bennewitz - Chronik einer Kürschnerfamilie Abschrift der Seite siehe unten)

Dieser Teil ist überschrieben mit
Fortsetzung der Chronik der Familie Bennewitz in Wurzen

Hier in diesem Kasten muß sich die alte Chronik der Familie Bennewitz befinden, welche in der Zeit von 1692 bis 1835/39 geschrieben worden ist und Auskunft über die Familie während dieser Zeit gibt. Um die Chronik der Familie Bennewitz, deren alte Aufzeichnungen vom Jahre 1692 bis 1835/39 sich in dem Buche befinden, welches sich in dem vorhergehenden Kasten befindet, fortführen zu können, ließ ich dieses Buch anfertigen, weil das alte Buch keine alten Blätter mehr hatte.

Wurzen, im August 1909 Ernst Oskar Bennewitz

Neun Generationen Kürschnermeister Bennewitz in Wurzen (seit 1652), bis zur Flucht 1952 immer an gleicher Stelle, Albert-Kuntz-Straße 1, Ecke Schuhgasse.

Anschließend in Frankfurt/Main.

Die zehnte Generation Otto Bennewitz jetzt (2010) in Garmisch-Partenkirchen, das Haus ist wieder in Familienbesitz.

Nachfolgend die nochmalige, mit einem Texterkennungsprogramm gelesene, unkorrigierte Abschrift der abgebildeten Seite:

Blatt 14 der Abschrift

Großmutter zu Hauße war. Die Großmutter war Dienstag, d. 15. Juli, mit mir in Leipzig zum Turnfest. An diesem Tage waren Hannis Ferien alle, und mußte selbige nach Berlin zurück.

Am Mittwoch, 16. Juli, früh 4,30 Uhr, begann die Turnfahrt V 103, an der

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ich und Mariechen teilnahmen. Die Turnfahrt dauerte 4 Tage und ging in die sächs.-böhmische Schweiz. Bastei, Hockstein, Schandau, 1. Nachtquartier. Schrammsteine, Winterberg, Prebischtor, Kirnitzschenke 2tes Nachtquartier. Königsplatz, Kirnitzschenke, Wilde Klamm, Edmundsklamm, Hernskretschen, Bodenbach 3tes Nachtquartier. Schneeberg, Tyssis, Königstein. Es waren an dieser Turnfahrt ca. 120 Teilnehmer, darunter 7 Damen, Rheinländer, Westfalen, Mecklenburger u.s.w., wir waren die einzigen Sachsen. Es waren herrliche und schöne Tage und vieles schönes durften wir sehen. Einfach unvergeßlich. Das Wetter war sehr schön, nur am letzten Tag ein wenig Regen. Montag, den 28. Juli, fuhren Meine Frau, meine Tochter Marie u. ich nach

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Leipzig zur Baufachausstellung. Es gab sehr vieles zu sehen, und war abends herrliche Illumination. Freitag, 1. August, reiste Mariechen wieder ab, da die Ferien zu Ende waren.

Am 25. September kam Mariechen aus Münchenhof zurück. Sie hatte diese Stelle nur für 'A Jahr angenommen, weil selbige nach Paris zur weiteren Ausbildung in der französischen Sprache will. Am 1. October früh 6 Uhr fahre ich mit Mariechen nach Leipzig und bringe selbige zum Zug, da Mariechen nach Paris fährt. Mariechen fährt Leipzig, Köln, hier übernachtet selbige, fährt am 2. Oct. früh aus Köln ab und ist in Paris abends gegen 5 Uhr gut angekommen.

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Als Erinnerung und der 100jähr. Gedenkfeier der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813, 16., 17., 18., 19. October, finden jetzt nach 100 Jahren würdige Feiern statt. Wir in Wurzen hatten ebenfalls versch. öff. Feiern.

Seitens der deutschen Turnerschaft sind verschiedene Eilbotenläufe bestimmt, die am 18. October zur Einweihung des großen Völkerschlachtdenkmals früh in Leipzig eintreffen. Wurzen ist an dem Lauf beteiligt, der von Mislowitz ausgegangen ist. Ich persönlich konnte mich an dieser Turnerischen Veranstaltung leider nicht beteiligen, da ich starken Schnupfen hatte.

In Wurzen hieß es in diesen Tagen, auf nach Leipzig zur Einweihung des Völkerschlachtdenkmals am 18. October!

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Meine Schwiegermutter und unser Söhnchen Rudi fuhren zur Einweihung des Denkmals bereits am 17. October abends nach Leipzig und besuchten meinen Schwager auf einige Tage, der in Leipzig-Reudnitz eine Fleischerei betreibt. Unsere Leipziger Verwandten, Großmutter u. Rudi haben sämmtliche Fürsten, S. M. den deutschen Kaiser Wilhelm II., König Friedrich August von Sachsen und überhaupt den ganzen herrlichen Zug gesehen .Wir hatten gerade etwas geschäftliches in Leipzig zu tun, da fuhr meine Frau am Vormittag des 18. October nach Leipzig und hat sich die großartige Decoration am Tage und abends die Illumination angesehen. Die Stadt war dabei von Menschen überfüllt, das

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Gedränge dabei lebensgefährlich. Unsere ganze Familie ist die ganze Feststraße nach dem Völkerschlachtdenkmal und zurück mit meines Schwagers Geschirr gefahren. Dabei konnten selbige alles