File:Bogen der Weidenhäuser Brücke Marburg mit Ort für Minihafen hinter Uferbrücke mit flexiblem Nest-gebäude (Drehscheibe) statt Springbrunnen 2016-04-30.JPG

Deutsch: Der in den 70er Jahren gestaltete Rudolphs­Platz in der Universitätsstadt Marburg, und vorher bereits durch den zunehmenden Autoverkehr eingeengte Platz wird wegen seiner von vielen als missglückt empfundenen Gestaltung intensiv diskutiert: Er liegt direkt unterhalb der historischen Altstadt von Marburg mit der Alten Universität, unmittelbar an der Lahn in Marburg: Die relativ ausgedehnte Verkehrsfläche erhebt sich (links vom Bild) oberhalb des Platzes: Durch den Anschluss an die Brückenköpfe der Weidenhäuser Brücke (ein Bogen ist hinten im Foto sichtbar) und die Hochwassergefahren durch die im Stadtgebiet bis vor wenigen Jahren sehr verengte Lahn ist die künftige Gestaltung bereits vorgegeben, weitere Vorgaben mit Zielvorstellungen wurden von der Politik (Stadtverordnetenversammlung) gemacht:

• Öffnung zur Lahn,
• Verbesserung des Stadtraums für Fussgänger,
• Barrierefreiheit,
• Angebotsplanung für Radfahrer,
• Sichtachsen , aber auch Planung für
• (KFZ-)Verkehrsmengen auf bisherigem Niveau

(Der Platz am Zwangspunkt der Lahnbrücke soll Verkehrsdrehscheibe bleiben).

Ein städtebaulicher Ideen-Wettbewerb wurde im Jahr 2011 durchgeführt, mehrere Ergebnisse präsentiert.

Das Foto hier (30. April 2016) zeigt den Stadtplatz mit Springbrunnen: Ein (teils massiv und sehr modern wuchtig gestaltetes) Torhaus direkt an der Brücke wurde genau hier für eine (weitere) öffentliche Bibliothek in Marburg vorgeschlagen, ebenfalls eine Anhebung des Platzniveaus und weitere Vergrösserung in den Flussbereich hinein, auch für eine breite Uferpromenade für Radler und Fussgänger*innen. Wenig diskutiert wurde allerdings ein Rückbau der Uferbebauung: historische Marburger Fotos (1879 von Ludwig Bickell - im Foto hinter dem Link werden Anmerkungen mit dem Mauszeiger sichtbar; 1914 mit kleinteiliger Bebauung am Ufer vor der Silhouette der Altstadt, 1891 nördlich der Brücke) zeigen eine etwas breitere Uferzone mit Anlandungsbereich für Kähne), in einem der städtebaulichen Entwürfe wurde immerhin der Gedanke der "Drehscheibe" mit einem kreisförmigen, beleuchtbaren Nestgebäude aufgegriffen. Eine weitere Gestaltungsidee wäre freilich ein Abriss des bestehenden 70er-Jahre-BIP-Gebäudes an der Lahn (Verlagerung teils bisher in Entwürfen vorgesehen) ohne intensive Neubebauung, um den Hügel der Altstadt nicht mit neuem Beton zu verdecken: Ein kleiner Hafen für etwa 20 Boote (für zeitweise Nutzung) mit Flachwasserbereich könnte den Bootsanlegesteg auf der gegenüberliegenden Lahnseite ergänzen; ein flexibles kreisförmiges Gebäude-Nest (mit drehbarer Drehscheibe?) den Hafen für Konzerte oder ähnliches abdecken. Ein Uferweg für den Radverkehr in Marburg und als Flusspromenade auf Brückenbögen, mit einem Durchlass für Boote zum MiniHafen könnte später sogar in ähnlicher Bauweise wie die historische Bogenbrücke zum für den Tourismus bedeutsamen Lahntalradweg schräg auf das gegenüberliegende Ufer am Trojedamm hinführen, also die Lahn überqueren (wird teuer!). Die nächsten Jahre in der Stadt mit Haushaltssperre (seit 2016) werden die weitere Entwicklung dieses Platzes zeigen.