File:Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena (1904) (20855852035).jpg

Title: Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena
Identifier: denkschriftender62medi (find matches)
Year: 1879 (1870s)
Authors: Medizinisch-naturwissenschaftliche Gesellschaft zu Jena
Subjects:
Publisher:
Contributing Library: Harvard University, Museum of Comparative Zoology, Ernst Mayr Library
Digitizing Sponsor: Harvard University, Museum of Comparative Zoology, Ernst Mayr Library

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77 Das Centralnervensystem der Monotremen und Marsupialier. g0- Die ventrale Entbtindelung des hinteren Längsbündels ist fast versiegt. Dem GANSER'schen Bündel scheinen noch immer Nachzüglerfasern zu folgen. Bemerkenswerther sind die Veränderungen im Bereich der Grosshirnhemisphäre. Das Oberhorn Oh zeigt bereits die charakteristische hakenförmige Umbiegung Oh'. Die Fissura rhinalis lateralis liegt noch fast genau an derselben Stelle. Sie ist auf der Figur unbezeichnet geblieben. Der Nucleus lenticulostriatus grenzt jetzt mit seiner ganzen Medialfläche an den Seitenventrikel und ist hier von einem sehr schmalen Fasersaum l) überzogen. Man kann in seinem Innern einen medialen faserarmen und einen lateralen, von zahlreichen Bündelquerschnitten durchsetzten Theil unterscheiden. Die letzteren durchbrechen grösstentheils die Capsula externa und ziehen als Radiärbündel zur Rinde. Das Hemisphärenmarklager enthält ausser diesen Radiär- Nluly Ol, ftl.' bündeln zahlreiche nicht zu Bündeln zusammengeord- nete quergeschnittene Fasern. Bei HmV sind die Fasern der Capsula externa jetzt dorsolateral gerichtet. Der Medialfiäche des Nucleus lenticulostriatus gegenüber liegt bereits Alveusformation. Besonders bemerkenswert!! ist der Punkt y. An dieser Stelle lässt weiterhin der Seitenventrikel die Fasermassen des Hirnstammes in die Hemisphäre eintreten. Auf die enorme Differenz der Entwickelung und Lage des Nucleus lenticulostriatus bei Omitho- rhynchus im Vergleich zu den höher stehenden Pla- centaliern muss ich hier nochmals ausdrücklich hin- weisen, da sie bisher weder von anderen Autoren noch von mir selbst genügend betont worden ist. Am markantesten tritt sie hervor, wenn man beispielsweise einen Schnitt durch das menschliche Gehirn (vergl. z. B. Obersteiner's Abbildung in der Anleitung bei dem Studium des Baues der nervösen Centralorgane, 4. Aufl. 1901, Fig. 171) mit dem auf Fig. 32 dieser Abhandlung abgebildeten Schnitt des Ornithorhynchus- Gehirns vergleicht. Der Nucleus caudatus bildet auf ersterem einen schmalen, eben wahrnehmbaren Körper in der Lateralwand des Seitenventrikels, während er auf letzterem ein mächtiges Gebilde darstellt, welches über die Hälfte der Hemisphärenbreite einnimmt. Man kann geradezu sagen, dass der âSchweif" des Nucleus caudatus bezw. des mit ihm untrennbar verschmolzenen Nucleus lentiformis oder mit anderen Worten des Nucleus lenticulostriatus hier scheinbar zu einem zweiten Kopf geworden ist. Der Schatten, der vom Punkt y schräg ventromedialwärts zieht, ist durch eine Fältelung des Prä- parates entstanden. Fig- 33 (Objecttr. XX, Schnitt 3) stellt einen Schnitt aus dem Niveau der vorderen Vierhügel dar. Das Stratum opticum des vorderen Vierhügels (Strocqa) ist jetzt sehr mächtig entwickelt. In seinem Bereich sammeln sich die corticopetalen Fasern bereits in kleinen Bündelchen. Die Schleifenschicht des vorderen Vierhügels (Strlcqa) ist jetzt gleichfalls gut entwickelt. Auf den vorausgegangenen Schnitten war ihre Ent-
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Fig. 32. Frontalschnitt durch das Gehim von Ornitho- rhynchus (Objecttr. XVI, Sehn. 5) an der Grenze von vorderen und hinteren Vierhügeln. PAL'sche Färbung. Vergrösserung 3,6:1. Cqa hintere Kuppe des vorderen Vierhügels. Gip Ganglion interpeduneulare. HmV ventraler Theil des Hemi- sphärenmarklagers - und der Capsula externa. Nlstr Nucleus lenticulostriatus. Oh Oberhorn, Oh' hakenförmige Umbiegung des Oberhoms. â Vs sensible Trigeminuswurzel. y siehe Text. 1) Hier scheinen auch schon einzelne Fasern der Stria Cornea zu verlaufen.

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