User:Glart

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1916 - 2016 100 JAHRE Atelier für Glasmalkunst - drei Generationen Glasmaler HALTER in Bern Bern, im Oktober 2016

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Glasfreunde

Mit Freude können wir Sie davon in Kenntnis setzen, dass dieses Buch nun im Handel erhältlich ist.

Die Monografie „Farbglaswelten“ erscheint anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Atelier Halter. Das glasmalerische Schaffen von Louis, Eugen und Martin Halter wird in seiner historischen Entwicklung betrachtet, dabei kommt die enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von bekannten Künstlern besonders zum Ausdruck. Der Blick richtet sich dabei nicht nur auf den Berufsalltag eines in dritter Generation geführten Familienbetriebs, sondern auch auf einen vom Verschwinden bedrohten Berufszweig. Drei Kapitel liefern wichtige technische Aspekte zu Schutz, Erhalt und Restauration von Glasmalereien. Das reich bebilderte Buch bietet einen facettenreichen Einblick in ein aussergewöhnliches Kunsthandwerk und ein Stück Berner Kulturgeschichte. Online bestellen: http://www.haupt.ch/verlag/oxid.php/cl/details/anid/9783258601571

In Anbetracht der aktuellen Gegebenheiten, bleiben die Pforten dieses Ateliers weiterhin für interessierte Besucher offen (- nach Terminvereinbarung). Die ständige Atelier-Ausstellung beinhaltet eine grosse Anzahl von glasmalerischen Exponaten. Thematisch und stilistisch interpretieren einzelne Unikate ein breit gefächertes Spektrum, wie dies in nur seltener Gelegenheit anzutreffen ist. Sämtliche Dienstleistungen in unserem Angebot werden nach wie vor für Sie, als Auftrag entgegengenommen und zu Ihrer Zufriedenheit termingerecht ausgeführt.


Ein breites Spektrum von Arbeitsfeldern beinhaltet der heutige Aufgabenbereich des Ateliers für Glasmalkunst in CH-3013 Bern. Neben der Erfüllung von anspruchsvollen Restaurationen und Reparaturen an Glasgemälden, Glasmalereien, Kunst-Bleiverglasungen jeglicher Stilepochen, werden mitunter neue, moderne Glaskunst-Projekte für die aktuelle Architektur umgesetzt /realisiert (auch mit auswärtigen Künstlern). Das Angebot ist sehr umfassend: Heraldik (Wappenscheiben), Glasmalerei-Kopien nach alten Meistern, Glasmalerei-Rekonstruktionen, Glasätzungen (div. Techniken), Decor-Spiegel, Beleuchtungskörper, Spezialanfertigungen verschiedener Glaskunst-Accessoires. Beratung, Expertisen, Dokumentierung, Sanierungs-Planung.

Atelier-Besuche /- Führungen nach Terminvereinbarung im Voraus > info@glasmalkunst.ch /www.glasmalkunst.ch


Spezielle Entwicklung auf dem Gebiet der Erhaltung und Sicherung von Glasmalerei, von Glasgemälden

Martin Halter Glasmaler-Restaurator CH-3013 Bern

Die in der Gegenwart überproportionale Einflussnahme einer wissenschaftlichen Doktrin, zur Sicherung und Rettung schadhafter Glasmalerei widerspricht dem Anspruch, sich diesem Themenbereich ernsthaft und effizient annehmen zu wollen. Weitgehend wurden die Konservatorischen Richtlinien zu Restaurationsmassnahmen bei Glasmalereien von Exponenten der Wissenschaft aufgestellt. Genau betrachtet erschöpfen sie sich in manch widersprüchlichen Punkten darin, je nach Bedarf vorliegender Sachverhalte, diese subjektiv und beliebig zitieren zu können. Was erfahrungsgemäss den Ablauf einer Überarbeitung von geschädigter Glasmalerei zufällig einmal positiv, einmal negativ - mit beeinflussen wird. Umso mehr der Stellenwert einer rein wissenschaftlichen Aussage in unserer Gesellschaft weit höher gewichtet wird, als die Stellungnahme eines, an vorderster Front engagierten Glasmaler-Restaurators. Solche Situationen führen zu ungewollten Machtkämpfen zwischen zweier Auffassungen, was der Original-Substanz in vielen Fällen überhaupt nicht abträglich sein kann. Eine gleichwertige Respektierung beider Seiten, die der Wissenschaft und die des Praktikers, bringt einer gefährdeten Glasmalkunst eindeutig mehr Vor- als Nachteile. Wahrscheinlich eine typische Zeiterscheinung, - bleibt uns dieses zwischenmenschliche Phänomen noch einige Jahre erhalten.

Viele Exponenten der Historischen Wissenschaft, unterschätzen und verdrängen aktuell, den ursprünglichen Stellenwert einer verarbeitungstechnisch seriösen Umsetzung auf diesem Gebiet. Für die Aufgabenerfüllung von Sicherungs- und Sanierungsmassnahmen an gefährdeter Glasmalerei. In jüngster Zeit bestimmt sie zunehmend autonom, was an schadhaften Glasgemälden umzusetzen ist und was nicht. Ihre subjektive Vorstellung geht davon aus, wider jeglichen anderen Vorbehalten, sich bloss auf ein paar unverbindliche Eingriffe beschränken zu können. Demnach, wenn überhaupt ein Anlass dazu besteht, bloss ausgerüstet mittels ein Paar schützender Handschuhen, Pipetten, Pinzetten, Hybrid-Kunstoffprodukten und etwas gesondertes Reinigungsmaterial aufzuwarten. Um dann bei Kirchenfenstern oder Glasgemälden aktiv zu werden. In der festen Überzeugung, für die kommende Generationen dieses Kulturerbe etwas zu hegen, pflegen und sichern zu können. Aber, somit beiläufig, im Widerspruch zur vehementen Verteidigung der Substanz-Erhaltung, sich keine Rechenschaft über ihr rudimentäres Verhalten ablegen möchten.- Dass dadurch, die zum Glasmalerhandwerk gehörenden Aspekte einseitig, nach und nach ganz ausgegrenzt werden, findet kaum Beachtung. Obschon diesem Kunsthandwerk eine ganzheitlich, spezifisch feinmotorische Ausrichtung obliegt. Dieser Realität verschliesst man sich aus fadenscheinigen Gründen, will man sich den Freiraum der eigenen Identität bewahren.

Noch stünden freie Kapazitäten zur Verfügung, sich die langjährigen Erfahrungen einiger Glasmaler-Ateliers als Dienstleistung zum Nutzen zu machen. Tendenziell bestätigt sich einmal mehr, dass die Distanzierung zur Ausübung seltener Kunsthandwerke wohl immer grösser wird.

Die vorgenannten, wissenschaftlichen Sachverständigen stellen eine solche zunehmende Entwicklung natürlich in Abrede. Sie tun sich sehr schwer damit, sich ihre Schwächen in dieser Beziehung einzugestehen. Nicht erkennen zu wollen, dass es ohne Einbezug äusserst sensibilisierter Glasmaler, mit langjähriger Erfahrung, kaum zu machen ist. Das Kulturerbe der Glasmalerei gewissenhaft in Stand halten zu können. In ihrer isolierten Gedankenwelt, stellen sich einige Historiker vor, irgendwann einen gefügigen Glasmaler-Handlanger vertraglich verpflichten zu können, um sich zu passender Gelegenheit, die "Glasmaler-Krone" gleich selber aufsetzen zu können.

Als äusserst sensibler Glasmaler und Kunstglaser mit über 40jähriger Berufserfahrung, kann ich mich dazu bekennen, einer Zusammenarbeit mit wissenschaftlicher Begleitung zu zustimmen, sofern das Augenmass beider Parteien gleichauf, die Interessen der Original-Substanz vertreten kann.