Category:Modehaus Schüler (Leipzig)

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Deutsch: 1937, zu seinem 75-jährigen Bestehen, verschickte das Leipziger Modehaus Schüler eine Broschüre mit einer Selbstdarstellung an ihre Kunden. Auf der ersten Seite war der Antrag an das Leipziger Amtsgericht auf Antrag einer Geschäftseröffnung abgebildet. Es folgt der Text der Broschüre:

So schrieb am 23. Januar 1862 der Gründer der Firma Friedrich Hermann Schüler an das Leipziger Amtsgericht. Friedrich Hermann Schüler war gelernter Mechaniker und entstammte, wie so viele Leipziger Kaufleute, der bäuerlichen Scholle. Er hat sein Handwerk bis zu seinem Lebensende ausgeführt und mit seinen Ersparnissen im Jahr 1862 auf Anraten seiner Frau eine >>Weißwarenhandlung<< gegründet, die ihm eine sichere Verdienstquelle erschien. Am 7. Februar 1862 stellte der Handelsgerichtsbote ihm >>zu Haus und Hand<< den Firmenerlaubnisschein zu. Derselbe lautete:

Leipzig, den 1. Februar 1862.
„An Herrn Friedrich Hermann Schüler wird hiermit Erlaubnis erteilt bei Betreibung seines kaufmännischen Geschäftes allhier die Firma Friedrich Hermann Schüler zu führen.“

Damit hatte die Firma vor 75 Jahren ihren Anfang genommen, obwohl die handelsgerichtliche Eintragung erst am 1. März 1862 erfolgte. Im Haus Markt 13, in Stieglitzens Hof, bezog am 1. März desselben Jahres das >>Putz- und Modewarengeschäft<< seine ersten Geschäftsräume.

Schon im Jahre 1866 starb der Begründer der Firma Friedrich Hermann Schüler. Seine Witwe führte das Geschäft mit unermüdlichem Fleiß fort. Der Umfang des Geschäftes war damals zwar noch klein, aber die Firma war stets bestrebt, ihren Kundenkreis durch den Verkauf guter Qualitäten zu erhalten und zu erweitern.

Im Jahre 1883 übernahm Max Schüler, der Sohn des Gründers, das Geschäft. Er strebte von Anfang an nach höheren Zielen, das väterliche Geschäft erschien ihm viel zu klein. Mit Tatkraft und kaufmännischem Weitblick baute er an dem Unternehmen, das sein Lebenswerk werden sollte, weiter. Zunächst erfolgte im Jahre 1895 die Verlegung des Geschäftes nach einem damals schönsten und modernsten Gebäude Leipzigs, dem neuerbauten Bismarckhaus, Markt 14. Die dadurch erfolgte Umstellung des Betriebes von einer kleinen auf eine große Basis war bestimmt ein Risiko, aber >>wer nicht wagt, der nicht gewinnt<<. Max Schüler hatte mit der Durchführung seiner Pläne Erfolg. Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit war es ihm gelungen, die Firma in die vorderste Reihe der Leipziger Modegeschäfte zu stellen, und von nun an erfolgte ein ständiger Aufstieg des mit kluger Umsicht geführten Unternehmens. Bald zählten die ersten Kreise nicht nur Leipzigs, sondern auch der näheren und weiteren Umgebung zur ständigen Kundschaft der Firma Schüler

(Fortsetzung siehe Scans ab → Seite 6)

Die Nachfahren der Familie betrieben später in Wien ebenfalls ein Modegeschäft. Die Bildnamen enthaltend „Schüler Pelze“ sind insofern irreführend, als das es sich immer um ein Modegeschäft handelte, das Pelz nur neben anderen Artikeln führte.