File:Die Nationen und ihre Philosophie 020.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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TEXT


(III. Die französische Philosophie.)
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sition und rednerische Begabung zur Geltung kommen, wie Geschichte und Politik, anderseits die mathematischen Disziplinen mit ihren Anwendungen im Vordergrund. Und diesem Charakter der Wissenschaft entspricht von Anfang an die Philosophie. Hier ist der erste bahnbrechende unter den französischen Denkern, René Deseartes, der vollendete Typus des französischen Geistes. Nach einer abenteuernden Jugend, die ihn abwechselnd im Kriegsdienst einander feindlich gegenüberstehender Heere herumtreibt, zieht er sich, vom Ehrgeiz wissenschaftlichen Ruhmes beseelt, in die Einsamkeit zurück, um ein Werk zu schaffen, das die neue mechanische Weltanschauung zu einem System gestalten und zugleich mit den Forderungen der Religion vereinigen soll. Als Vorbereitung dient ihm die Mathematik, die er in der glänzendsten seiner Schriften, der analytischen Geometrie, mit durchsichtiger Klarheit zu gestalten weiß. Dennoch ist ihm selbst dieses Werk nur die Vorbereitung zu einer Philosophie, die allen Bedürfnissen der Zeit gerecht werden soll. Möchte er doch seine Weltanschauung zur allgemeingültigen erheben, indem er nicht bloß den Ansprüchen der exakten Wissenschaft zu genügen, sondern auch an die Stelle der überlebten Scholastik seine Philosophie als die kirchlich rezipierte zu setzen strebt. Darum, als die Nachricht von Galileis Widerruf zu ihm dringt, hält er jahrelang seine bereits druckreife naturphllosophische Erstlingsschrift zurück, um einen günstigeren Zeitpunkt abzuwarten, und in den späteren Werken versäumt er es selten, seinen Ausführungen die Klausel beizufügen, als getreuer Sohn der Kirche unterbreite er seine Meinung der Billigung durch die höhere Autorität. So ist seine Philosophie eine merkwürdige Mischung kühner, von dem Geist der neuen Naturwissenschaft getragener Hypothesen mit Entlehnungen aus der älteren kirchlichen Philosophie. Die Welt ist ihm ein reiner Mechanismus, in welchem die ihm im Anfang vom Schöpfer

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