File:Peine St.-Jakobi-Kirche Innengestaltung Malerei.jpg

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Deutsch: Die St.-Jakobi-Kirche ist die evangelisch-lutherische Hauptkirche der niedersächsischen Kreisstadt Peine. Sie befindet sich zentral an der Fußgängerzone. Die neugotische Saalkirche wurde von 1896 bis 1899 erbaut. Die Kirche wurde 1994 renoviert und ist ein Juwel der Stadt Peine. Die farbigen Wand- und Deckenmalereien in ihrer ornamentalen und figürlichen Ausstattung sind sehr sehenswert ebenso wie die Glasgemälde der Kirchenfenster.

Hillebrand, E. (1904) Die neue St. Jakobikirche in Peine. Zeitschrift für Bauwesen, Jahrgang LIV, Heft X bis XII, S. 537-546.

Alle Verglasungen und Glasmalereien des Kircheninneren sind in Antikglas ausgeführt. Die Fenster im Schiff und die Chorrose stammen von der Firma Lauterbach u. Schröder in Hannover. Professor A. Linnemann in Frankfurt a.M. lieferte die seitlichen Fenster des Querschiffs und Chores. Den Hauptschmuck des Inneren bilden die farbigen Wand- und Deckenmalereien in Käsefarbe, welche ebenfalls nach den Entwürfen Linnemanns ausgeführt und in ihrer ornamentalen und figürlichen Ausstattung lebhaft an die alten Malereien im Kloster Wienhausen bei Celle erinnern. Bei dem Reichtum und der künstlerischen Eigenart dieser Bildersprache, welche streng im Stil der Kirche gehalten ist, aber doch ein modernes Gepräge trägt, verlohnt es sich wohl der Mühle, etwas näher auf ihren Inhalt einzugehen.

Die braunrot lasierten Wände im Schiff mit den putzgelb gehaltenen Nischenflächen und durchgezogenen braunen Fugen, dazu die hellen Gewölbekappen zwischen dunklen Rippen und Bögen, geben dem Kircheninnern eine vortreffliche malerische Stimmung, welche durch das Gelbgrün des Wandteppichs im Chor und den blauen Grund des Gewölbes daselbst vorteilhaft gehoben wird, wobei alle ornamentalen und figürlichen Einzelheitensehr gut zur Geltung kommen. Ein etwa 2 m hoher Wandteppich in schöner Zeichnung auf schwarzem Grunde umschließt den Innenraum hinter den Bänken im Erdgeschoß vom Turm bis zum Chor. Darüber in dem Bogenzwickel des Langhauses stehen auf Tiergestalten zwei symbolische weibliche Figuren, einerseits die ‚Liebe‘, welche den ‚Haß‘ besiegt, anderseits der ‚Glaube‘, welcher den ‚Unglauben‘ überwindet. Ein breites Schriftband mit Majuskeln umzieht in Sohlbankhöhe der oberen Langschiffsfenster den ganzen Innenraum bis zur Orgelempore. Über denselben zwischen den Fenstern des Lang- und Querhauses ist eine zierliche Säulengalerie gemalt, deren Felder nicht weniger als 16 Darstellungen aus der biblischen Geschichte von Erschaffung der Welt bis zum Einzug Christi in Jerusalem enthalten. Die Felder des Langhauses und Querschiffes zwischen den Fensterbögen und Kappenanschnitten sind durch helles Rankenwerk auf dunklem Grunde ausgefüllt, während die entsprechenden Wandfelder der Chorseiten zwei figürliche Darstellungen erhalten haben, auf der Nordseite der Christus am Jakobsbrunnen, auf der Südseite Christus mit der Umschrift „Ich bin das Licht der Welt“. Die Malereien an den übrigen Chorwänden mit ihren Motiven aus dem Tier- und Pflanzenreich sind, ebenso wie die vier großen Figuren der Evangelisten in den Ecken, dem Raume vortrefflich angepasst.

Zu der glücklichen Gesamtwirkung der Malereien, welche hier wie überall in der Kirche die Architektur in gelungener Weise unterstützen, trägt der auf die Gewölbe entfallende Teil wesentlich bei, namentlich die Malerei des Vierungsgewölbes, welche Christus als Weltrichter mit Schwert und Lilie auf dem Regenbogen sitzend darstellt, angebetet von Maria und Johannes und umgeben von Engeln, welche zum jüngsten Gericht blasen. Auch die Bemalung des Chorgewölbes, welche im Gegensatz zu den weißen Kappenflächen des Langschiffes dunkeln Grund und hellausgespartes Rankenwerk zeigen, bildet über dem Altarraum einen würdigen Abschluss. Auf den Tonnengewölben der Querschiffsflügel wechseln drei symbolische Darstellungen jederseits zweimal miteinander ab, nämlich erstens der Stern von Bethlehem mit den anbetenden Hirten, zweitens der Salomonische Tempel mit den Bauleuten und drittens der Lebensbrunnen mit zwei trinkenden Hirschen. Sie bilden zusammen eine prächtige Umrahmung für die großen farbensprühenden Glasfenster darunter, in deren Rosetten einerseits die Geburt, andererseits die Auferstehung Christi vorgeführt wird. Während alle größeren figürlichen Darstellungen nach Kartons auf die Wand gemalt wurden, verdient doch eine billigere Art der Ausführung erwähnt zu werden, welche hier an einigen Stellen zur Anwendung gekommen ist. Es betrifft die bereits im Mittelalter übliche Herstellung kleiner figürlicher Bilder mit Hilfe der Schablone. So beispielsweise wiederholen sich an den Tonnenflächen der Orgelempore und der Chorerweiterungen zwei schablonierte Darstellungen, ein musizierender Engel und zwei sich die Hände reichende Hirten, deren Spruchbändedr zusammen das Bilbelwort ergeben: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden.“

Die Ausführung der Malereien an Ort und Stelle leitete der Sohn und jetzige Mitarbeiter der Glasmalereianstalt des verstorbenen Meisters, Herr Maler Otto Linnemann in Franfurt a.M. Er erwarb sich dadurch, sowie durch ....
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Author Hans-Joachim Engelhardt

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