File:Schloss Tremsbüttel.JPG

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English: Tremsbüttel Castle
Deutsch: Herrenhaus Schloss Tremsbüttel
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Author PodracerHH
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Object location53° 44′ 37.76″ N, 10° 18′ 46.96″ E Kartographer map based on OpenStreetMap.View this and other nearby images on: OpenStreetMapinfo

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Die Geschichte des Schlosses reicht bis in das Jahr 1571 zurück.

Die Geschichte

Das 1894 erbaute Schloß Tremsbüttel ist mit seinen Stilelementen der Neo-Renaissance ein typisches Baudenkmal der Gründerzeit und des Historismus. Heute dient das zwischen den Hansestädten Hamburg und Lübeck gelegene Märchenschloss als Tagungs- und Kongreßzentrum, sowie als traumhafte Location für Hochzeiten und andere private Feierlichkeiten.

Das adelige Gut Tremsbüttel wurde bereits im Jahre 1571 Gerichtsstand und Sitz eines herzoglichen Amtes. Die Herzöge von Schleswig-Holstein (zugleich Könige von Dänemark) errichteten dort ein Jagdschloss, das im Laufe des 18. Jahrhunderts verfiel und unbewohnbar wurde.

Die von 1770-1800 auf Tremsbüttel lebenden Grafen Stolberg erbauten hier ein neues Herrenhaus und leiteten eine Periode der kulturellen Blüte für Tremsbüttel ein. Der 1777 zum Amtmann berufene Christian Graf Stolberg, ein enger Freund Goethes, machte das Herrenhaus zu einem Mittelpunkt des geistigen Lebens in Norddeutschland – vergleichbar nur mit dem verwandtschaftlich verbundenen Herrenhaus Emkendorf bei Kiel.

Die Grafen Stolberg führten ein zurückgezogenes mit Lektüre, Freundschaftskult und Gartenbau angefülltes Leben. Zu ihren häufigen Gästen gehörten Matthias Claudius (Dichter des Liedes „Der Mond ist aufgegangen“), Friedrich Gottlieb Klopstock und der Humanist Wilhelm von Humboldt.

Vertrieben von der Französischen Revolution beheimatete Tremsbüttel auch eine reihe französischer Literaten wie den Marquis de Lafayette, General im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und Befehlshaber der französischen Nationalgarde. Auch Alexandre Dumas d. Ä. hat hier gelebt und ein großes kriegshistorisches Werk verfasst.

Nach dem im Jahre 1800 aus wirtschaftlichen Gründen notwendigen Verkauf Tremsbüttels und der Auflösung des Amtes wechselten die Besitzer des adeligen Gutes in rascher Folge. Ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Gutes war die Übernahme durch den Remscheider Unternehmer Fritz Hasenclever und seiner Frau Olga, die ihr vermögen in Kamerun gemacht hatten und das heutige Schloss 1895 erbauten.

Der für Tremsbüttel typische Stil des Historismus galt lange Zeit als Periode „der stillosen Stilhäufung“. Heute sieht man diese einst verpönte Epoche sehr viel nüchterner: Historismus als Ausprägung des Zeitgeistes. Wenn das ausgehende 19. Jahrhundert keinen eigenen Stil hervorbrachte, so lag das auch an der damaligen Leidenschaft für die Erforschung der Geschichte. Hinzu kamen die neuen technischen Möglichkeiten der Nachahmung alter Stile, welche die Menschen faszinierte. Man hatte die Absicht, aus den verschiedenen Stilrichtungen gewissermaßen das Beste herauszufiltern und zu verwirklichen.

Im Grunde erfüllte den Historismus eine Periode innerer Zerrissenheit. Auf der einen Seite der bürgerliche Liberalismus und wirtschaftliche Sturm Drang der Gründerzeit, andererseits das hartnäckige Festhalten an den nicht mehr zeitgemäßen Strukturen des Kaiserreiches. Wie sollte man bauen, wie sich einrichten? Der schlichte Biedermeier-Stil genügte nicht mehr. Neues gab es nicht. Der Blick blieb bei den Schöpfungen der Vorfahren haften. Sie kamen plötzlich wieder „in Frage“. Das Passende war die Anpassung.

Der in Tremsbüttel verwirklichte Stil der Neo-Renaissance galt dabei im Gegensatz zur Neo-Gotik und zum Neo-Rokoko als der Baustil mit deutsch-nationaler Ausprägung. Und so verkörpert Tremsbüttel heute ein nostalgisch verfärbtes und mit deutschem Gemüt befrachtetes Besinnen auf die Vergangenheit – steingewordenes Zeugnis einer großbürgerlichen Epoche ohne Zukunft.

In nur zwei Jahren plante und baute der Berliner Architekt Prof. Hans Grisebach Schloß Tremsbüttel für den besonders fortschrittlichen Bauherren Hasenclever: Elektrisches Licht, Fahrräder und Autos wurden in Tremsbüttel früher als anderswo gesehen. Im großbürgerlichen Schlosshaushalt arbeiteten bis 1939 ein Diener, drei Zimmermädchen, ein Nähmädchen, eine Küchenhilfe, eine Mamsell und ein Fensterputzer. Hinzu kamen eine Gesellschafterin und eine Erzieherin für die sieben Kinder der Familie Hasenclever.

Schloß TremsbüttelDie Millionen-Verluste, die Hasenclever durch die Kriegsanleihen im ersten Weltkrieg erlitten hatte, läuteten das Ende dieser Ära ein. 1939 wurde Tremsbüttel verkauft und vom neuen Besitzer 1949 in ein Hotel umgewandelt. Vorübergehend galt das Schlosshotel als der größte Devisenbringer in Schleswig-Holstein. Konsul Siegfried Zimmermann, der in der Kosmetik-Branche tätig war, führte als Tremsbüttel-Besitzer das Hotel zu neuer Blüte. In seiner Gästeliste sind so bekannte Namen wie Sophia Loren, die Beatles, die Rolling Stones, Leonard Bernstein und Klaus Kinski verzeichnen. Von Kinski stammt auch die etwas übertriebene Notiz im Gästebuch „Das einzige Hotel, in dem man in Deutschland wohnen kann“.

Nicht nur beim Jet-Set galt es in den 70er Jahren als chic, in Tremsbüttel zu übernachten. Hochzeiten wurden hier gefeiert, zum Beispiel die des amerikanischen Herzchirurgen Dr. Michael DeBakey, bei der sein Star-Patient Curd Jürgens als Trauzeuge fungierte. Hamburger Chefredakteure und Reeder residierten im abgelegenen Schloß Tremsbüttel immer dann gern, „wenn man nicht gesehen werden wollte“. Auf die Dauer aber konnte sich der aufwendige Hotelbetrieb mit nur 31 Zimmern nicht rentieren.

Zum 1. Juni 1996 übernahm die Hamburger Familie Strathmann das Schloß Tremsbüttel als Seminargebäude und Kongresszentrum. Mittlerweile wurde der Hotel- und Restaurationsbetrieb wieder ins Leben gerufen und das Hotel Schloß Tremsbüttel hat täglich für seine Gäste Türen und Tore geöffnet.

Wo im Mittelalter ein herzoglicher Amtmann seinen Verwaltungsaufgaben nachging, wo im 18. Jahrhundert die Grafen Stolberg einen kulturellen Mittelpunkt in Norddeutschland schufen oder Ende des 19. Jahrhunderts der landwirtschaftliche Gutsbetrieb der Hasenclevers florierte und wo nach Kriegsende ein Hotel seine Gäste verwöhnte, da finden heute Veranstaltungen aller Art statt.

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