User:Besorgte Bauhäusler
Die besorgten Bauhäusler*innen haben sich im Oktober 2018 gefunden, um die traurigen Äusserungen und sonderbaren Handlungen der in der Stiftung Bauhaus Dessau verbliebenen Waschbrettköpfe zu kommentieren.
Zunächst haben wir hunderte T-Shirts und Aufkleber mit dem ursprünglichen Signet der Antifaschistischen Aktion produziert und verschenken diese in den nächsten Tagen auf unterschiedlichsten Wegen an diverse Personen.
Das Signet wurde 1932 von dem Dessauer Bauhäusler Max Gebhard unter Regie von Max Keilson gestaltet. Heutzutage gehört das Signet der Antifaschistischen Aktion mit allen seinen Abwandlungen zu den bekanntesten politischen Zeichen. Dieses Signet könnte durchaus als das berühmteste Werk eines Bauhäuslers bezeichnet werden — es bleibt von trauriger Aktualität.
In Anknüpfung an die Diskussion um den Auftritt der Band Feine Sahne Fischfilet in Dessau, trägt die Hälfte der T-Shirts den Untertitel »100 Jahre Brauhaus«, die andere Hälfte »100 Jahre Bauhaus«.
Über 600 T-Shirts wurden auf dem Konzert von Feine Sahne Fischfilet, am 06.11.2018 im alten Brauhaus Dessau verteilt und an diverse Personen verschickt. Ein Banner mit dem ursprünglichen Signet der Antifaschistischen Aktion wurde neben der Bühne aufgehängt ...
• Fotos von den T-Shirts, Aufklebern und Druckvorlagen stehen unter dem folgenden Link zur freien Verwendung bereit: »besorgte Bauhäusler«
• Text auf der Rückseite eines Aufklebers von (jungen) besorgten Bauhäusler*innen:
Wer vom Bauhaus redet ohne an die Shoa zu denken, soll bitte die Klappe halten!
Es wurden nicht nur das Bauhaus und seine Meister aus Weimar, Dessau und Berlin vertrieben, sondern auch die Schülerinnen und Schüler. Ihre Architektur, Kunst und Gestaltung wurde von den Deutschen als entartet oder als Kulturbolschewismus verunglimpft. Sie wurden verfolgt weil sie nicht in das Bild der Rechten passten — wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung, weil sie anderer Meinung waren oder weil sie einfach etwas gegen Nazis hatten.
Mindestens 60 Bauhäusler*innen wurden direkte Opfer rechter Ideologie, saßen in Knästen und Konzentrationslagern, viele konnten vor den Nazis fliehen. Es gab auch einige, die sich mit den Rechten arrangierten, ihnen gehorchten oder verstummten.
17 Bauhäusler*innen wurden von den deutschen Faschisten ermordet.
Mehrere Bauhäusler*innen gingen in den Widerstand, manche in den Untergrund. Einer von ihnen, der Dessauer Bauhäusler Max Gebhard, gestaltete 1932 unter Regie von Max Keilson das Logo der Antifaschistischen Aktion. Die Einflüsse vom Bauhaus sind klar zu erkennen.
Bis heute gibt es unzählige Abwandlungen des ursprünglichen Logos. Es ist mittlerweile weltweit zu finden und gehört mit all seinen Variationen zu den bekanntesten politischen Zeichen. Das Logo der Antifaschistischen Aktion ist somit wohl das berühmteste Werk eines Bauhäuslers.