File:Lüneburger Münzpokal - Deckel - junges Janusgesicht.jpg

Deutsch: Lüneburger Münzpokal: Deckel: Auf diese endlich ist die Janusbüste gesetzt. Sie beginnt mit einem dünnen runden Sockel, der die breiteste Stelle des Aufsatzes bildet. Zwischen zwei feinen vergoldeten Profilen umläuft dieses auf nicht vergoldetem Grund eine Inschrift ähnlichen Inhalts wie die weiter unten am Deckel, hier aber in Latein: „JANVS BIFRONS PRVDE(N)TIS SPECIMEN PRETERITV(M) P(RAE)SENS VE(N)TVRV(M) RESPICE PRUDENS“ (im Bild teilweise sichtbar). Dem Sockel sitzt die Büste auf. Sie zeigt einen Januskopf, der zugleich als Griff dient. In entgegengesetzte Richtungen blicken ein Jüngling (im Bild sichtbar) und ein Greis mit langem Bart. Die Haare der beiden sind vergoldet, die Gesichter hingegen nicht. Die beiden Gesichter teilen sich einen aufwendig verzierten Mantel. Bei dem Greis ist dieser durch seinen langen Bart nur seitlich sichtbar, beim Jüngling bis zum Kragen. Unter diesem trägt er ein stark gerafftes Gewand, das am Hals von einem Band gehalten wird, an dem aufgesetzte Perlen oder Steine angedeutet sind. Der Jüngling trägt eine markante Frisur mit gerade abgeschnittenen Stirnfransen.

In die Fortsetzung der Büste unterhalb der als solche markierten Gewänder sind neun Münzen eingesetzt (im Bild teilweise sichtbar). Es handelt sich dabei um zeitgenössische einseitig geprägte Münzen im Wert von nur einem Pfennig und einem halben Pfennig aus Lüneburg und Hamburg.* In der Innenseite des Deckels sind die beiden Münzreihen von ihrer anderen Seite zu sehen. In der Mitte unter dem Aufsatz des Deckels wird der Bezug zum Stifter des Pokales hergestellt. Graviert und teilweise emailliert ist hier das Wappen Johannes Kollers angebracht. Um dieses herum läuft ein Girlandenmuster. Darum herum wiederum läuft kreisförmig eine Inschrift, welche die Stiftung ausweist: „JOHANNES KOLLER P(RI)MV(M) SEC(RE)TARI(V)S DE HINC PROTHON(OTA)RI(VS) DEMV(M) P(RAE)POSIT(VS) LV(N)EBERGE(N)S(IS) DONO DEDIT AN(N)O D(OMI)NI 1536“.

• „Kupferner Scherf von Lüneburg (Rückseite verdeckt), erster geprägt 1531; Lüneburger Hohlpfennig: aufrechter Löwe nach links, im Strahlenrand; Lüneburger Hohlpfennig: schreitender Löwe nach links, im Strahlenrand; 2 Hohlpfennige nicht bestimmbar; Lüneburger Hohlpfennig: Löwe im glatte Rand; Hamburger Hohlpfennig (Scherf?), im Tor: Nesselblatt; Lüneburger Hohlpfennig: Löwe nach links im Strahlenrand; Lüneburger Hohlpfennig: aufrechter Löwe im Schild, im Strahlenrand.“ (Stefan Bursche, editor (1990) Das Lüneburger Ratssilber (in de), ISBN 978-3-88609-067-9, OCLC 1302485520, Wikidata Q115221471, page 134, Anm. 3)