File:Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde (1908) (20200017799).jpg

Title: Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde
Identifier: bltterfraquarien1908stut (find matches)
Year: 1890 (1890s)
Authors:
Subjects:
Publisher: Stuttgart
Contributing Library: Harvard University, Museum of Comparative Zoology, Ernst Mayr Library
Digitizing Sponsor: Harvard University, Museum of Comparative Zoology, Ernst Mayr Library

View Book Page: Book Viewer
About This Book: Catalog Entry
View All Images: All Images From Book
Click here to view book online to see this illustration in context in a browseable online version of this book.

Text Appearing Before Image:
98 Dr. Paul Kammerer: Donaubarsche. und uns reiche Nachzucht bescheren, so darf ich aber immerhin nebstbei behaupten, dass auch die alte Garde, nunmehr seit sechs Jahren in Gefangenschaft, immer wieder energisch am erbaulichen Geschäfte der Fortpflanzung* mitarbeitet. Die älteren Exemplare sind nämlich von den später hinzugekommenen durch eine Farbabänderung, die sich allmählich an ihnen vollzogen hat, unschwer äuseinander- zukennen. Alle Flussbarsche besitzen zwar die Fähigkeit, durch rasch vor sich gehenden (physiologischen) Farbwechsel ihre präch- tigen, schwärzlichen Zebrabinden, die vom ältesten Exemplare haben überhaupt keine Querbinden mehr. Aber nicht etwa das Aelterwerden an sich trägt an der Verän- derung schuld, wie man daraus ersieht, dass ja noch weit grössere, entschieden ältere Exemplare mit Querbänderung gefangen werden; sondern ich führe die Ursache des Verblassens auf die verhältnismässig geringe Helligkeit des Beckens zurück, welches zwar so viel Oberlicht bekommt, dass Pflanzen darin gedeihen können, aber doch weniger durchleuchtet ist als die oberen Wasser- schichten der Seen und Flussarme, in denen sich der Flussbarsch im Freien so gerne
Text Appearing After Image:
Originalanfnahme nach dem Leben für die „Blätter" von Adolf Cerny-Wien. Fig. 1. Flussbarsch (Perca fluviatilis L.) von Eingeweide- würmern geplagt: liegt träge am Boden, mit ein- gefallenem Bauch Rücken in querer Richtung gegen den Bauch hin verlaufen (Abb. 3) zum Verblassen, ja zum gänzlichen Verschwinden zu bringen. Manchen Exemplaren aber fehlt die Zebra- zeichnung von vornherein gänzlich, sie sind dann fast einfarbig grüngrau; ein derartiges Exemplar ist auf der Farbtafel gegenüber dem Titelblatt in Bades „Süsswasseraqua- rium" (der Grundfarbe nach im ganzen gut, der Form nach freilich schlecht genug) dar- gestellt. 3) Bei den Barschen unseres Dunkel- gangbeckens nun vollzieht sich derselbe Wechsel, den alle Exemplare, auch die in- tensivst gebänderten, rasch aber vorüber- gehend bewirken können, langsam aber de- finitiv (morphologischer Farbwechsel). Die 3) Berlin 1898, Verlag Fritz Pfenningstorff, 2. Auflage. aufhält. Es wäre interessant, festzustellen, ob die im Freien gefangenen einfarbigen Exemplare des Flussbarsches solche sind, die, wie es ja erwiesenermassen öfters ge- schieht, sich in beträchtlichen Tiefen der Gewässer ansiedelten.4) Als Stütze meiner Vermutung, dass geringe Lichtmenge das dauernde Verschwinden der Barschzeichnung zuwege bringt, kann ich noch eine Wahr- nehmung anführen: es werden nämlich in demselben Becken, wo unsere Flussbarsch- kolonie sich befindet, auch die mit ihr bei- sammenlebenden Wasserschnecken, nament- lich Limnaea-Arten, ganz hell und durch- scheinend. 4) Brehm, A. E., Tierleben, 2. Aufl., 8. Bd., 1879, S. 34 unten.

Note About Images