File:Pismo Jerneja Kopitarja Žigi Zoisu; Dunaj, 23. 9. 1812 (2).jpg

Deutsch: anfangen, weder für mich, noch für meine Gönner und Freunde. Dieß eben, und wirklich kein andres Anliegen, wovor E. G. mich zu warnen die Güte für mich haben, ist die Ursahe, aus der ich mich so sehr nach einem eigenen Quartier sehne. So viel ich mich kenne, bleibe ich wohl immer frey, und nun gewiss bis zu dem von E. G. mir bestimmten Termine. Daher kann ich immer nicht umhin E. G. diess Quartier zu gütiger Empfehlung anheim zu stellen. E. G. Möchte ich sogar alles verdanken!

Kapus hat sich nicht sehen lassen. Ich hoffe E. G. wenigstens künftigen September zu sehen.

Jenko ist mit den Praeparativen noch nicht im Reinen, und verschob es von einem Tag auf den andern, den entscheidenden Brief zu bestellen. Daher säumte er auch mit der danksagung an E. G. Endlich glaubt er nur noch 2–4 Tage zu warten. Vedremo come andrà. Vinzenz wird wohl Jenko’s Bruder in Manspurg noch nicht erfragt haben? Er ist sicherlich noch dort (nach Cillier Nachrichten), und der hiesige erwartet sehnsuchtsvoll seine Antwort. (Er hat ihn her berufen, weil es eins sey, ob er au pis aller hier oder dort hungere.)

Neues wird hier besonders zweyerley gesprochen. Der König von Preussen komme mit seinem Kronprinzen hieher um einem grossen Manoeuvre beizuwohnen und nachher die Prinzesse Leopoldine zu heuraten, und dan daß die Franzosen den 9. 10^ten in Moskau eingerückt. Morgen oder übermorgen muß es uns wohl der Beobachter officiel sagen.

Über Solarich und Appendini die bene votant.

Noch einmahl bittet E. G. ab etc., und durch Vincenz um ein Wort der Gnade!

K. m. p.

PS. Kogl wird sich vor der Abreise wohl präsentirt haben?